Die Kirchenväter zu lesen ist wirklich recht interessant. Eines der Dinge, die dabei so spannend sind, ist die Tatsache, dass diese Kirchenväter (rein aus zeitlicher Perspektive betrachtet) an der Lehre der Apostel in der NT Gemeinde wohl am nächsten “dran” waren.

Wenn man also hin und wieder etwas von ihnen (oder wenigstens über sie) zu lesen bekommt, kann es unsere Gedanken inspirieren. So auch einige Aussagen von Gregor von Nyssa (* um 335/340; † nach 394).

Gregor beschreibt:

Gregor von Nyssa

Gregor von Nyssa

‘Als die Gottheit sich in menschlicher Gestalt gekleidet hatte, dachte der Teufel, dass er eine einzigartig begehrenswerte Beute sähe, die Gottheit in Christus war dabei so verborgen, dass er (der Teufel) die Gefahr nicht wahrnahm, die ihn bedrohte und die er unter anderen Umständen sofort vermieden hätte. Also nimmt er die ihm dargebotene Beute an; wie ein Fisch den Köder mitsamt dem Haken verschlingt, so verschlingt der Teufel die Beute und wird so von der Gottheit, die hinter der menschlichen Natur verborgen ist, gefangen genommen.

Weil der Feind nicht mit einem enthüllt gegenwärtigen Gott in Beziehung treten würde oder sein Erscheinen in himmlischer Herrlichkeit ertragen würde, deswegen verbarg sich Gott unter der Decke unserer Natur – um sich für denjenigen erreichbar zu machen, der von ihm ein Lösegeld für uns verlangte – , so dass, wie es gierigen Fischen ergeht, zusammen mit der Beute des Fleisches auch der Haken der Gottheit verschlungen würde; und so durch das Leben, das in den Tod hinüberging und durch das Licht, das in der Dunkelheit aufging, das was sich gegen Leben und Licht stellt, zunichte gemacht würde. Denn Finsternis kann nicht ertragen, wenn Licht strahlt, noch kann Tod bleiben, wenn Leben wirksam ist.’

Das sind wirklich lange Sätze und sie stammen aus einer anderen Zeit – aber es lohnt sich sie einmal anzugehen und hineinzutauchen.

Gott hat sich als Mensch verkleidet, damit der Teufel in verschlingt und so Gott ihn von innen heraus überwältigen kann! Wie stark das ist!

Fragen zum Beitrag: "Der verborgene Gott"

Haben Sie Fragen, Kommentare oder Anregungen zu diesem Beitrag? Bitte klicken Sie auf "Jetzt das Formular ausfüllen" und nutzen Sie das dann sichtbare Formular, um uns Ihre Gedanken mitzuteilen.